Ich wohne auf der Sonnenseite des Morgens.
an einem sonnigen morgen im mai 2004 habe ich es erfolgreich versucht mit
meiner mitbewohnerin und ihrem freund in unserer ca. 1,50 x 3,00 m großen
küche zu frühstücken.
die laune war gut, schließlich prallte die sonne durch die einfachverglasung
mitten auf den frühstückstisch, um den wir uns rangiert hatten
(die küche ist wirklich so klein, dass man bisweilen nur noch rückwärts
raus kann, wenn jemand mal den raum verlassen muss/möchte).
ich erzählt von "wasichimmerschonmalsagenwollte" und
dass ich gerade auf der suche nach sprüchen war. welch gefundenes fressen!
wir kalauerten um die wette und machten dem ruf der deutschen ein volk der
dichter und denker zu sein alle ehre - vielleicht waren wir dabei auch dichter
als die meisten denker, man weiss es nicht.
auf jeden fall schien uns die sonne mächtig ins gemüt und wir
fabulierten auch über die ost-west-ausrichtung der zimmer. ich erzählte
davon, dass ich mal wieder zum heizen meine fenster geöffnet hatte,
was im frühling in einer kohleofenwohnung im erdgeschoss aber ein durchaus
effektives mittel ist, die raumtemperatur zumindest zeitweise von 16°C
auf 18°C anzuheben. und dass ich eigentlich west-zimmer, wegen der abendsonne
lieber möge.
kurz: ich habe ein zimmer mit morgensonne. mit diesem satz haben wir dann
solange herumgespielt, bis "ich wohne auf der sonnenseites des morgens."
dabei herauskam. |